Meine Tipps für gute Brautpaarfotos
Ein Paarshooting bzw. Brautpaarfotos gehören fast zu jeder Hochzeit dazu. Hier, im vierten Teil der Serie „Die ultimativen Tipps für gute Hochzeitsfotos“ viele Tipps, damit ihr mit wunderbaren Brautpaarbildern nach Hause geht. Nehmt euch einen Kaffee oder einen Tee, lehnt euch zurück und lest diesen Artikel aufmerksam.
4.0 Das Paarshooting
Nach dem Getting Ready und Kirche bzw. Standesamt hinter den Brauleuten liegen, folgt meist das Paarshooting bzw. die Brautpaarfotos. Nachfolgend will ich euch erklären, worauf es zu achten gilt.
4.1 Wann ist die Zeit fürs Paarshooting?
Viele Paare stellen sich die Frage, wann die optimale Zeit für ein Paarshooting ist. Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort, aber meistens natürlich irgendwann zwischen Sektempfang und Abendessen. Ich habe es auch schon direkt nach der kirchlichen Hochzeit bzw. standesamtlichen Hochzeit durchgeführt, also noch vor dem Empfang, aber das ist eher die Ausnahme.
Die optimale Zeit ist die, da die Gäste beschäftigt sind – wie auch immer. Entweder das Brautpaar verlässt den Sektempfang oder es plant Spiele, Besichtigungen, Kutschfahrten etc.
Was auch immer Ihr plant: Es ist wirklich wichtig, dass Ihr bei Euren Gästen keine Langweile aufkommen lasst, und zwar für die gesamte Dauer des Paarshootings. Das führt uns zur nächsten Frage: wie lange dauert das eigentlich?
4.2 Wie lange dauert das Paarshooting?
Auch darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort. Ein guter Hochzeitsfotograf denkt mit und ist bestrebt, euch nicht zu lange von euren Gästen fernzuhalten. Er wird versuchen, den Ort für das Shooting im Vorfeld festgelegt zu haben bzw. Eure Vorschläge auf Stimmigkeit zu überprüfen und auch die Zeit einzurechnen, die es braucht, dorthin zu kommen.
Ich sehe zu, dass ich nicht mehr als zehn Autominuten (einfach) bis zum Ort des Shootings benötige. Damit wären nämlich schon insgesamt 20 Minuten weg. Es gilt also für euch, einen Puffer einzubauen, der nur dafür benutzt wird, zum Ort des Shootings zu kommen. Vergessen darf man auch nicht, dass man unter Umständen Laufwege und Zeit einplanen muss, will man an mehreren Orten in (unmittelbarer Nähe) fotografieren.
Für das Shooting selbst rechne ich mindestens eine halbe Stunde ein. Aber glaubt mir, eine volle Stunde ist besser. Warum? Ihr seid, sofern es kein Engagement-Shooting gab, vielleicht noch nie von einem professionellen Fotografen fotografiert worden. Es braucht also einen Moment, bis ihr locker und entspannt genug seid. Jeder Hochzeitsfotograf hat hier seine eigene Vorgehensweise, um jene Lockerheit aus Euch herauszukitzeln. Ich habe meine, die ich an dieser Stelle nicht verrate, denn sonst ist es mit dem Zaubertrick vorbei 😉
4.3 Welche Orte eignen sich?
Kurz gesagt: alle. Natürlich ist auch hier wieder gutes Licht ein wesentlicher Faktor, wenn es schöne Fotos werden sollen. Aber wenn die Location für die Brautpaarfotos vorher abgesprochen wurde, hat der Fotograf auch Licht dabei, sollte es zum Beispiel »Indoor« sein.
Die Wahl der Location hängt von euren Vorlieben ab. Manche mögen den Wald, manche eine verlassene Fabrikhalle, manche die Innenstadt, manche einen See. Je mehr ihr Euch im Vorfeld darüber Gedanken macht und Eure Vorstellungen im Vorgespräch, also lange vor Eurer Hochzeit, kundtut, desto besser kann sich euer Fotograf vorbereiten.
Natürlich gilt hier wieder: Eure Vorstellungen müssen insoweit realistisch sein, als dass sie in örtlich unmittelbarer Nähe zu- und voneinander liegen. Es nützt absolut nichts, z.Bsp. die Innenstadt von Frankfurt und die Glasfassaden der Bürotürme als Hintergrund zu wählen, wenn eure Feier in Darmstadt (ca. 40 KM Fahrt) stattfindet – es sei denn natürlich, ihr plant das zeitlich so ein. Unter uns: Das wäre nicht vernünftig (s. voriges Kapitel).
4.4 Die Posen
»Posen« – das klingt nach gestellt und unnatürlich. Das muss es nicht sein, wenn der Hochzeitsfotograf etwas von seinem Handwerk und seiner Kunst versteht. Sprecht bitte im Vorfeld mit eurem Fotografen ab, wie eure diesbezüglichen Vorstellungen sind. Auch der Hochzeitsfotograf hat dann die Chance zu überlegen, was er realisieren kann, will und was nicht.
Ich zum Beispiel lasse meine Brautpaare absolut niemals hüpfen, den Heiratsantrag noch einmal nachstellen oder den Brautstrauß in die Kamera halten. Auch mit den Finger bzw. Händen geformte Herzen hinter dem Rücken des anderen sind für mich ein absolutes Tabu.
Wenn Brautleute solche Vorstellungen im Vorgespräch an mich herantragen, empfehle ich ihnen in der Regel Kollegen. Das klingt zunächst einmal forsch, denn schließlich ist der Hochzeitsfotograf ein Dienstleister, oder nicht? Aber das sollte man anders betrachten. Die meisten Hochzeitsfotografen wollen, dass ihr stolz auf und glücklich mit euren Brautpaarfotos seid. Sie tragen diesbezüglich eine hohe Verantwortung. Würde ein Hochzeitfotograf etwas fotografieren, was er nicht vertreten kann, dann sähe man das den Fotos an und die Brautleute wären nicht glücklich. Gute Hochzeitsfotografen sind auch Künstler. Vergesst das nicht.
4.5 Was, wenn es regnet
Eine der größten Sorgen jedes Hochzeitspaares ist natürlich, dass es regnet. Klar, das ist nicht schön, wenn man gezwungen ist, die ganze Zeit drinnen zu sein, anstatt den Sektempfang mit den Gästen bei herrlichem Sonnenschein draußen zu begehen.
Aber für das Paarshooting ist Regen genau so grandios, wie Sonnenschein. Ihr solltet euch freuen, denn ihr werdet, wenn der Hochzeitsfotograf weiß, wie man das macht, Fotos erhalten, die nicht jeder hat. Beweis? Hier zwei Fotos, die anlässlich eines Engagement-Shootings entstanden sind – bei strömendem Regen.
In diesem Zusammenhang: Nehmt einen Regenschirm mit. Ein großer, weißer Regenschirm ist perfekt. Wenn ihr noch einen drauflegen wollt, dann noch einen durchsichtigen kugelförmigen Regenschirm. Ich habe so etwas übrigens immer im Auto.
4.6 Utensilien
Die meisten Hochzeiten finden im Sommer statt. Der Sommer hat es nicht selten an sich, dass es warm ist. Und wenn es warm ist, werdet ihr schwitzen. Und das sieht auf Fotos nicht gut aus. Darum rate ich euch, vor allem den Damen unter euch, etwas zum Abtupfen dabei zu haben, wie etwa Blotpapier bzw. Taschentücher. Auch einen Schminkspiegel und etwas Lippenstift griffbereit zu haben, schadet nicht.
Fazit
Ihr seht, es gibt einige Wege zum Ziel »Schöne Brautpaarfotos«. Natürlich ist das hier Geschriebene nicht der Weisheit letzter Schluss, aber, basierend auf meinen Erfahrungen als Hochzeitsfotograf, sehr nahe dran 😉