Meine Tipps für gute Hochzeitsfotos
Nach der kirchlichen Hochzeit stehen meist der Sektempfang und die Gruppenfotos an. Im dritten Teil der Serie „Die ultimativen Tipps für gute Hochzeitsfotos“ erkläre ich euch, wie diese gelingen und welche Fehler man vermeiden sollte. Hier also für angehende Brautpaare die ultimative Anleitung, damit ihr schöne Hochzeitsfotos erhaltet. Nehmt euch einen Kaffee oder einen Tee, lehnt euch zurück und lest diesen Artikel aufmerksam.
3. Nach der Kirche
3.1 Die Gratulanten
Nach der standesamtlichen bzw. kirchlichen Hochzeit folgt meist der Sektempfang. Das entweder vor dem Standesamt / der Kirche oder in der Location. Und meist geht dem das „Brautstehen“ voraus, d.h. die Brautleute empfangen ihre Gäste offiziell und nehmen deren Gratulation entgegen. Natürlich wollen die meisten Brautleute auch diesen Moment festgehalten wissen.
Damit sinnvolle Fotos dabei rausspringen, wird ein guter Fotograf hinter den Brautleuten stehen, um die Reaktionen und Gesichter der Gratulanten (für Euch) einzufangen. Ein noch besserer Hochzeitsfotograf wird sich dabei schräg rechts hinter der Braut positionieren. Warum das so ist, habe ich in einem anderen Artikel schon einmal erklärt. Ich zitiere mich einmal selbst:
„Warum schräg rechts? Weil die Braut ihren Kopf meistens nach links neigt und die Gratulanten ihren Kopf über die rechte Schulter der Braut legen. Hin und wieder könnt ihr natürlich auch über die Schulter des Bräutigams fotografieren. In der Regel ist das ungünstig, weil er meistens größer ist als seine Gratulantin und sich zu ihr hinunterbücken muss. Die Gratulantin ihrerseits muss den Kopf in den Nacken legen, damit er auf der Schulter des Bräutigams platziert werden kann. Beides, krummbuckliger Bräutigam und Gratulantin mit nach hinten durchgedrücktem Genick, sieht nicht gut aus. Noch ein Argument dafür, sich hinter der Braut zu positionieren, ist, dass die Emotionen zwischen Braut und ihren Gratulantinnen und Gratulanten meist ungezügelter zum Ausdruck kommen, als es bei zwei sich gegenüberstehenden Männern der Fall ist. Die tauschen oft nur einen Händedruck oder einen anerkennenden Schulterklopfer aus.“
Und inwiefern spielt das für Euch jetzt eine Rolle? Ganz einfach: Ihr müsst hinter Euch Platz lassen. Wenn Euer Hochzeitsfotograf keinen Raum hat, sich hinter Euch zu positionieren, kann er nur von vorne fotografieren. Und das wäre schade. Denn Ihr kennt Euch und die Rücken der Gäste sind in jedem Fall uninteressant.
3.2 Der Sektempfang
Nach dem Empfang der Gratulanten verbringt man etwas Zeit miteinander. Hier schlägt die Stunde der Reportagefotografie; der Hochzeitsfotograf läuft herum und versucht möglichst unbemerkt Situationen einzufangen. Je mehr Platz er dafür hat, desto besser. Wenn möglich, bedenkt das bei der Auswahl der Örtlichkeit für den Sektempfang. Das ist aber schon alles, was Ihr hier beisteuern könnt.
3.3 Gruppenfotos
Nach dem Sektempfang entstehen jetzt meist die Gruppenfotos. Hierbei könnt Ihr Eurem Hochzeitsfotografen auch helfen und das schon lange vor der Hochzeit. Gruppenfotos bergen immer die Schwierigkeit, die Leute zu koordinieren bzw. überhaupt zusammenzutrommeln.
Mein Tipp: Bestimmt im Vorfeld ein bis zwei Familienangehörige oder Gäste bzw. Eure Trauzeugen, die diesen Job übernehmen. Dabei ist darauf zu achten, dass maximal drei Reihen gebildet werden, denn natürlich wollt ihr auch die Reihe hinten scharf abgebildet haben. Je mehr Reihen gebildet werden, desto mehr muss der Fotograf abblenden (die Blende schließen) und das führt, je nach vorhandenem Licht, zu höheren ISO-Werten und damit zunehmend zu Bildrauschen.
Ein guter Fotograf wird auch darauf achten, dass die Brautleute in der (natürlich) der ersten Reihe stehen und das mittig. Die Eltern der Brautleute stehen meist jeweils links und rechts dieser. Ein guter Fotograf wird auch dafür sorgen, dass alle Leute in die Kamera schauen bzw. sie so stehen, dass die Kamera alle „sieht“. Die Regel lautet: Wer die Kamera sehen kann, den kann die Kamera auch sehen. Das aber ist nicht Euer Problem, sondern das des Fotografen.
Als fotografische Laien, die ihr vielleicht seid, denkt Ihr, dass Gruppenfotos in der Sonne besonders schön wären. Irrtum. Gerade nach der Kirche (meist um die Mittagszeit), steht die Sonne sehr hoch. Es ist sehr helles, hartes Licht und noch dazu kommt, dass sich unschöne Schatten in den Gesichtern bilden. Es ist daher viel besser, einen Platz im Schatten zu wählen. Wenn Ihr die Auswahl des Ortes für das Gruppenfoto bestimmen möchtet, dann denkt an diese Zeilen. Und wenn sich die Aufstellung in der Sonne nicht vermeiden lässt, dann sollten die Leute zumindest dafür Sorge tragen (lassen), dass alle mit dem Rücken zur Sonne stehen. Damit wird wiederum vermieden, dass die Leute in die Sonne schauen und die Augen zusammenkneifen müssen.
Generell: Wegen all der vorgenannten organisatorischen Herausforderungen, plant für die Gruppenfotos ruhig etwas mehr Zeit ein. Denn dann kann der Fotograf auch noch ein paar ungewöhnliche Aufnahmen schießen, bei denen er auch einmal ein paar der vorgenannten Regeln missachten kann. Wie etwa geschehen, anlässlich des Fotos für das Titelbild dieses Artikels. Es bleibt darüber hinaus auch noch Zeit kleinere Gruppen zu bilden, falls gewünscht. Eine halbe Stunde sollte ausreichend sein.