Hochzeitsspiele & andere Unwägbarkeiten
Es gibt einige Unwägbarkeiten in der Planung und Durchführung der eigenen Hochzeit.
Dazu gehören zum Beispiel die überraschende Explosion der Kosten und die sich einstellende Resignation darüber, 500 Euro für die Hochzeitstorte, hunderte Euro für die Hochzeitsdeko, zweitausend Euro für den Fotografen und ein Heidengeld für die Miete des Hochzeitsautos obendrauf ausgeben zu müssen.
Ich kann euch versichern: Das Budget wird in den allermeisten Fällen deutlich überschritten und ich garantiere auch, dass ein „Egal, was soll’s“ euch früher oder später über die Lippen rutscht. Alles wird, je weiter man in der Planung fortgeschritten ist, je mehr Punkte auf der Hochzeitscheckliste abgehakt sind, je mehr Erfahrung man mit den Preisen sammelt, immer irrelevanter. Das sind Unwägbarkeiten, die sich nur in gewissem Maße kontrollieren lassen.
Aber darum soll es hier nicht gehen, wie der Titel erahnen lässt.
Nein, es geht hier um die Unwägbarkeit von Hochzeitsspielen, also solchen, die nicht euren Vorstellungen und Hochzeitsplanungen entwachsen. Ich rede von Spielen, die sich eure Gäste einfallen lassen, bei denen es gilt zu testen, wie gut ihr harmoniert. Dazu gehört zum Beispiel das Baumstammsägen, wo ein monströser Stamm auf einem Bock liegt, den ihr – im schlimmsten Fall – mit einer nahezu stumpfen Säge zersägen sollt. Zu dieser Art Spielen gehören auch das Hochzeitsquiz oder das auf ein Bettlaken aufgemalte Hochzeitsherz, das Braut und Bräutigam gegenläufig mit Nagelscheren ausschneiden müssen und, durch das diesermaßen entstandene herzförmige Loch, die Braut im Anschluss vom Bräutigam hindurchzutragen ist.
Versteht mich nicht falsch: Diese Spiele sind sehr traditionelle Spiele, ich habe sie schon oft fotografiert und habe nichts gegen sie. Aber IHR müsst euch überlegen, ob ihr etwas gegen Spiele im Allgemeinen oder dieser Art der Hochzeitspiele im Speziellen habt, sprich, sie auf eurer Hochzeit haben wollt. Schon sehr oft habe ich nämlich erleben müssen, dass das Brautpaar hier eher un(frei)willig mitgemacht hat – eben um niemandem auf den Schlips zu treten und die Stimmung nicht zu versauen.
Wie kontrollieren?
Und nun die Masterfrage: Wie zieht man sich da elegant aus der Affäre, lässt sich diese Unwägbarkeit kontrollieren?
Das ist einfach.
Die Antwort lautet: Nur frühzeitig! Was heißt, lange vor der Hochzeit, also noch bevor bei den Gästen bzw. Trauzeugen solche Ideen aufkommen. Wenn keiner Spiele geplant hat, wird auch niemand beleidigt sein, wenn ihr einigen (oder allen) Spielen eine Absage erteilt. Macht euch also einfach eine Liste mit Hochzeits-Spielen, die ihr auf gar keinen Fall wollt und kommuniziert das. Per Mail, Telefon, Fax, Rauchzeichen oder wie auch immer – aber kommuniziert es! Gerade im Falle einer möglicherweise stumpfen Säge werden es euch Make-Up und das weiße Hemd danken.
So einfach kann heiraten sein und so beruhigend, wenn man Unwägbarkeiten im Vorfeld eliminieren kann 😉
Fotografieren lässt sich das alles aber sehr schön. Auch ein Baumstamm.
Und schon wieder eine – im Falle des Falles – Unwägbarkeit eliminiert. Toll, oder?