Home >> Dokumente >> Wie lange eine Hochzeitsreportage buchen?
Eingedenk der Überschrift und der damit aufgeworfenen Frage, wie lange man eine Hochzeitsreportage buchen sollte, wird so mancher gelangweilt mit den Augen rollen. Denn was soll von einem Hochzeitsfotografen schon anderes kommen, als die Empfehlung, ihn für eine ganztägige Reportage zu buchen. Natürlich lässt sich nicht verhehlen, dass eine längere Buchungsdauer einer der Garanten dafür ist, der Berufung weiterhin nachgehen zu können. Vielen Hochzeitsfotografen ist aber gemein, dass sie die Hochzeitsfotografie so sehr lieben, dass sie diese selbst dann ausübten, wenn sie Millionen auf dem Konto hätten. Die Empfehlung, den Hochzeitsfotograf für eine ganztägige Begleitung zu buchen, wird also keineswegs nur um der Vermehrung des schnöden Mammons willen ausgesprochen. Es geht vorrangig um die Erinnerung der Brautleute. Und es geht selbstredend auch um das Ausleben einer Leidenschaft, deren Intensität maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass sich Brautleute in die Bilder eines Hochzeitsfotografen verlieben.
Hochzeitsreportage buchen – wie lange also?
Ich will mich der Frage, wie lange man eine Hochzeitsreportage buchen sollte, mit Hilfe einer Analogie nähern. Eine Analogie, die hoffentlich deutlich macht, wie enttäuschend es sein kann, eine verheißungsvolle Geschichte nicht bis zum Ende verfolgen zu können. Man stelle sich also einmal vor, man lese gerade einen Roman und jemand nimmt einem das Buch weg. Wohlan, machen wir das einmal:
»Als Frank Brenner den Tag des 21. Dezember 2009 begann, wusste er noch nicht, dass seine Stunden in diesem Leben gezählt waren. Später fragte er sich oft, was wohl gewesen wäre, wenn er seine Frau nur eine Sekunde länger im Arm gehalten, damit eine Sekunde später das Haus verlassen hätte oder einfach nur einen Schritt weniger, mehr, schneller oder langsamer gegangen wäre? Dann hätte er nicht in diese tiefe Dunkelheit abtauchen müssen und auch ganz bestimmt weiterhin friedlich in dem Glauben existiert, dass es keine Geister gibt. Aber es gab sie.«
Jetzt tauchen doch unweigerlich Fragen auf. Welches Genre? Ist es eine Geistergeschichte, ein Thriller? Was ist mit Frank passiert? Dunkelheit? Warum? Und wie hat die Schrittfolge Einfluss auf sein Schicksal? Sicher, wir haben rudimentäre Informationen. So zum Beispiel ist klar, dass Frank nicht zu Tode gekommen sein kann. Aber das war es auch schon. Der Rest bleibt verborgen.
Eine Geschichte in Bildern
Und so ist es mit jeder Geschichte, die nicht zum Ende erzählt wird. Völlig egal, ob es sich um einen Roman, einen Film oder, ja, eine Bildergeschichte handelt. Denn eine Hochzeitsreportage ist doch eigentlich genau das: Eine Geschichte in Bildern, von jenem Tag, da zwei Menschen ihrem Leben ein neues Kapitel hinzufügen. Komplett erzählt ist sie aber eben nur dann, wenn die Hochzeit nicht nur drei, vier oder sechs Stunden, sondern so lange begleitet wird, dass möglichst viele unterschiedliche Bilder und Szenen eingefangen werden können.
Erinnerungen sind Fotos
Nun könnte man argumentieren, dass der Hochzeitstag doch in den Erinnerungen der Brautleute verhaftet ist. Schließlich waren sie ja den ganzen Tag zugegen und somit scheint es gleichgültig, zu welchem Zeitpunkt sie fotografisch endete und wie lange sie die Hochzeitsreportage buchen.
Das ist ein Irrtum.
Diesem Irrtum erliegen nicht wenige Brautleute, weil sie mit dem Heiraten und dem Erleben einer Hochzeit in der Hauptrolle keinerlei Erfahrung haben. Sie mögen zwar den ganzen Tag zugegen sein, aber sie sehen sich mit unbändiger Aufregung und überbordenden Gefühlen konfrontiert. Sie werden unablässig von ihren Gästen bestürmt und nehmen die Dinge oft gefiltert wahr. Noch dazu kommt, dass sie schlicht nicht überall sein können. Das ist dem Hochzeitsfotografen zwar ebenso wenig möglich, aber er kann (und wird) sich vom Rockzipfel der Braut und dem Frackzipfel des Bräutigams lösen, um die Vielzahl der großen und kleinen Momente einzufangen, die sich von ihnen unbemerkt abspielen.
Chronist der Erinnerung
Spätestens jetzt wird deutlich, welche Konsequenzen es hat, wenn es dem Hochzeitsfotograf nicht möglich ist, die Geschichte in Gänze zu erzählen. Dann fehlen den Brautleuten vielerlei Eindrücke. Lustige, anrührende, aufregende Momente. Sie werden bestenfalls in Erinnerung haben, was sich direkt vor ihnen abgespielt hat. »Bestenfalls« deswegen, weil viele dieser Eindrücke dem Vergessen anheimfallen werden.
Ist es dem Hochzeitsfotografen dahingegen gestattet, von Anfang bis Ende der Feierlichkeiten zu verweilen, wird er nicht nur zum Erzähler einer Bildergeschichte mit Finale, sondern auch zum Chronisten einer Erinnerung, die es ohne ihn nicht gäbe. So widersprüchlich das auch anmuten mag. Aber nicht selten wird ein Foto zur Erinnerung an eine Situation, die man selbst gar nicht erlebt hat. Es ist mitnichten übertrieben zu sagen, dass ein Hochzeitsfotograf mit seinen Fotos die ein oder andere Erinnerungen pflanzt. Je mehr Samen er dafür in der Tasche hat, desto besser für das Brautpaar, für deren Kinder und deren Enkel.
Fazit
Die Frage, wie lange man eine Hochzeitsreportage buchen sollte, ist wohl beantwortet. Dafür bedarf es keiner konkreten Zahlen. Am besten bis zum Schluß. Natürlich ist das auch immer auch eine Frage des Budgets – ohne Zweifel. Aber das Pflanzen von Erinnerungen ist jeden Penny wert. Aus diesem Grund setzen viele Brautleute anlässlich ihrer Hochzeit ja auch einen Baum.
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