In diesem kurzen Artikel möchte ich euch aufzeigen, wie die Schritte aussehen sollten, wenn ihr einen professionellen Hochzeitsfotograf buchen möchtet. Wichtig ist mir dabei das Wort »Professionell«, denn ob ein Hochzeitsfotograf selbiges ist, erkennt man auch daran, wie er euch berät. Das im Nachgang beschriebene Vorgehen halte ich so, aber auch die meisten meiner professionellen Kollegen.
Schritt 1: Auswahl des Hochzeitsfotografen
Das ist natürlich noch der Part des Brautpaares. Aber ohne diesen ginge es nicht. Nun habt ihr einen oder sogar mehrere Hochzeitsfotografen im Internet gefunden und euch hoffentlich sehr intensiv mit den zur Schau gestellten Fotos auseinandergesetzt. Niemand wird wohl die Katze im Sack kaufen und im Umkehrschluss auch keinen Hochzeitsfotograf buchen, dessen Fotos man nicht gesehen hat. Habt ihr bereits selektiert und am Ende ist nur ein Hochzeitsfotograf übrig geblieben, könnt ihr gleich zu Punkt zwei, der Anfrage, springen. Falls nicht, würde ich euch raten, die zur Auswahl stehenden Fotografen zu reduzieren. In diesem Prozess verlasst euch erst einmal ganz und ausschließlich darauf, ob euch die Fotos ansprechen, der Stil zusagt.
Wie man den richtigen Hochzeitsfotografen findet, habe ich übrigens in folgendem Artikel beschrieben.
Der richtige Hochzeitsfotograf – Worauf achten?
Schritt 2: Anfrage
Das Beste wäre, ihr startet eine telefonische Anfrage und schlagt damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Erstens: Ihr lernt den Hochzeitsfotografen damit etwas besser kennen, soweit das jedenfalls im Rahmen eines Telefongespräches möglich ist, und – zweitens – könnt ihr ihm eure Wünsche sofort antragen und Fragen stellen (so wie er euch). Dann bekommt ihr auch gleich einen Preis kalkuliert – so er euch nicht bereits bekannt ist. Fragt ihr per Mail an, so bittet um Rückruf.
In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, dass es einen Hochzeitsfotograf immer sehr freut, wenn aus der schriftlichen Anfrage ersichtlich ist, dass euch die Fotos begeistern und die Mail persönlich formuliert ist. Nicht selten ist leider das Gegenteil der Fall, und man gewinnt den Eindruck, dass man nur ein Posten auf der Kostenliste ist, die Fotos nicht im Vordergrund stehen, sondern nur Preise eingesammelt werden. Da geht es am Ende meist nur darum, schlicht das günstigste Angebot einzuholen. Wir sind allerdings keine Klempner, sondern für unsere Brautleute mit viel Herzblut bei der Sache.
Schritt 3: Treffen
Hattet ihr telefonisch oder via Mail Kontakt mit dem ausgewählten Hochzeitsfotograf(en) und einen Preis vorliegen, der für euch in Ordnung geht, solltet ihr nun einen Termin für ein Gespräch finden und euch mit ihm treffen. Bereitet euch etwas vor, indem ihr euch im Vorfeld eure Fragen aufgeschrieben habt und sie dem Fotografen dann antragt. Ein guter Hochzeitsfotograf wird euch nicht nur alle eure Fragen beantworten, sondern auch seine Arbeitsweise erklären und euch ggf. Beispielhochzeiten zeigen.
Ich gebe den Brautleuten, ganz egal ob sie die meinen werden oder nicht, einen »Wedding Guide« mit, indem ich sie auf viele Dinge aufmerksam mache, die mir die Arbeit erleichtern.
Wenn der Hochzeitsfotograf zu den Kollegen gehört, die, wie ich, Verträge abschließen, achtet darauf, dass er den Vertrag mit euch Punkt für Punkt durchgeht. Ein guter Vertrag sollte folgende Punkte regeln.
- Wo die Begleitung stattfindet (Örtlichkeiten)
- Wann die Begleitung stattfindet (Datum)
- Über welche Dauer (Stunden) begleitet wird
- Wie viele Fotos mindestens übergeben werden
- Wie viele Fotos einer aufwändigen Retusche unterzogen werden
- Wie die Fotos übergeben werden (z.Bsp. als Download oder auf einem USB-Stick)
- Was im Krankheitsfall bzw. im Falle des Ausfalls des Fotografen passiert
- Wie verfahren wird, wenn die Brautleute absagen oder die Hochzeit ausfällt
- Welche Bildrechte bzw. Nutzungsrechte gewährt werden
- Ob der Fotograf die Fotos zur Eigenwerbung nutzen darf und wenn, in welchem Umfang
- Wie hoch die Reservierungsgebühr ausfällt, wie und wann diese zu zahlen ist
- Wie hoch der Endpreis ist, wie und wann dieser zu zahlen ist
- Wie lange die Bearbeitungszeit maximal ausfällt
Wenn ihr jetzt ein gutes Gefühl habt, könnt ihr natürlich gleich unterschreiben und den Hochzeitsfotograf buchen. Ich gebe meinen Brautleuten den Vertrag dennoch immer noch einmal mit und bitte sie, sich diesen noch einmal in Ruhe durchzulesen. Wenn die beiden dann übereinkommen mich wirklich buchen zu wollen, dann erst sollen sie unterschreiben.