Home >> Dokumente >> Die Hochzeitsfeier und die Musik – DJ oder Band?
Ein Hochzeitsfotograf schafft Erinnerungen. Das sollte kein Geheimnis mehr sein. Zumindest ein Stück weit hängt es demnach von den Künsten des Hochzeitsfotografen ab, wie man sich später an die Hochzeit erinnert. Gerade wenn die eigenen Eindrücke nicht mehr ganz so frisch sind, werden Fotos mitunter sogar zu eigenen Erinnerungen, obwohl man die gezeigte Situation gar nicht selbst erlebt hat. Umso wichtiger ist, dass der Hochzeitsfotograf etwas von seinem Handwerk versteht. Weniger klar ist vielleicht, dass auch DJ oder aufspielende Band maßgeblichen Anteil daran haben, wie sich jeder Einzelne an die Hochzeit erinnern wird. Der Unterschied zum Hochzeitsfotografen liegt nämlich darin, dass schlechte Fotos meist »nur« das Brautpaar enttäuschen, schlechte Musik hingegen enttäuscht alle.
Das klingt übertrieben? Mitnichten. Man denke nur einmal an all die Partys, die man selbst ziemlich schnell wieder verlassen hat. Grund war nicht selten schlechte Musik bzw. ein fehlender roter Faden. Das Problem: Eine Hochzeit verlässt man nicht so einfach. Und so kann die misslungene Musikauswahl für Verdruss und im Nachgang dafür sorgen, dass sie die vorherrschende Erinnerung bleibt – und zwar an die gesamte Hochzeit!
Um ein musikalisches Desaster zu vermeiden, ist das Brautpaar gut beraten bei der Auswahl des DJs oder der Band größte Sorgfalt walten zu lassen.
Band oder DJ?
Die Frage, ob man sich für eine Band oder einen DJ entscheiden sollte, vielleicht sogar für beides, hängt natürlich auch vom Budget ab. Wohlgemerkt: »auch«. Denn hier gilt, was für die Auswahl des Hochzeitsfotografen ebenso Gültigkeit hat: Das Budget sollte nicht das ausschlaggebende Argument sein. Wenn es aber gar nicht anders geht, sollte man versuchen an anderer Stelle zusammenzustreichen. Gute Musiker bzw. gute DJs sind es wert in Gold aufgewogen zu werden.
Anyway: Wessen Goldvorrat begrenzt ist, für den ist der DJ dann vielleicht die bessere Wahl, wenn es um die Entscheidung Band vs. DJ geht. Der DJ ist meist günstiger, als eine mindestens aus zwei Köpfen bestehende Band. Das gilt schon alleine deswegen, weil eben auch »diese Köpfe« verköstigt werden wollen. Aber unter uns: Das sind dann ein paar Euro mehr, auf die es eingedenk der möglichen Gegenleistung nicht wirklich ankommt.
Live oder Konserve?
Hat man die Frage nach dem Budget geklärt, muss man eruieren, welche musikalischen Präferenzen man hat und wie man sie bedient wissen will. Legt man Wert darauf, dass die Lieblingslieder originalgetreu wiedergegeben werden, ist ein DJ der Dienstleister der Wahl. Misst man der Show einer Band und der Authentizität von Live-Musik mehr Gewicht bei, wäre das ein Plus-Punkt für die Band. Gegen sie spricht, dass sie nur über ein eingeschränktes Repertoire verfügt. Im Gegensatz dazu kann der DJ prinzipiell aus dem Vollen schöpfen.
Das Repertoire
Apropos »Repertoire«. Hier muss man sich überlegen, ob man, mit Rücksicht auf die gemischten Altersgruppen, Musik aus mehreren Jahrzehnten und verschiedene Genre anbietet. Alternativ kann man konsequent nur spielen lassen, was dem eigenen Geschmack entspricht (und auch ganz klar definieren, was keinesfalls gespielt werden sollte). Beides ist legitim, kann aber auch nach hinten losgehen, wie das nächste Kapitel zeigt. In jedem Fall sollten Wünsche im Vorfeld mit dem DJ bzw. der Band abgesprochen sein.
Wunschlieder
Gute DJs und erfahrene Bands wissen die Hochzeitsgesellschaft mit den richtigen Songs in Stimmung zu bringen, reagieren sehr feinfühlig auf Veränderungen und steuern gegen, falls etwas der Feierlaune abträglich ist. Im Zweifel sollte man ihnen bei der Auswahl der Songs also das letzte Wort überlassen und auf ihre Ratschläge hören.
Ich habe schon erlebt, dass Musikwünsche der Gäste oder des Brautpaars erfüllt wurden, die dann aber nicht in den musikalischen Kontext passten bzw. zum vorig gespielten Lied. Die Folge war, dass sich die Tanzfläche auf einen Schlag leerte und es mitunter sehr lange dauerte die Leute wieder zurück und in Fahrt zu bringen – wenn es überhaupt noch einmal klappte. Somit wurde den Brautleuten ein Bärendienst erwiesen.
Der Alleinunterhalter
Ja, den Alleinunterhalter mit Keyboard und Gesang gibt es auch noch. Wer hier jetzt an einen Mann mit Schnauzbart und Vokuhila denkt, der die Lyrics von Piano-Man (Billy Joel) näherungsweise improvisiert, ja, mangels englischer Sprachkenntnisse sogar völlig neue Wörter erfindet, liegt gar nicht so falsch. Diesem Typus des in den achtziger Jahren verhafteten Alleinunterhalters bin ich bereits begegnet (um der Wahrheit die Ehre zu geben: Meine Beschreibung entspricht in jedem Detail der Realität). Der aber ist eine aussterbende Spezies – zumindest auf Hochzeiten mit jungen Brautleuten. Wer sich auch nur einen Moment mit dem Gedanken trägt einen Alleinunterhalter zu buchen, dem soll gesagt sein, dass die wirklich guten, die sowohl ihr Instrument als auch ihre Stimme (und die Lyrics) im Griff haben, sehr, sehr rar gesät sind. Sie zu finden, ist beileibe nicht einfach, wenn auch nicht unmöglich.
Wie findet man gute DJs und Musiker?
Die besten Empfehlungen dürften von anderen Dienstleistern kommen. Der Grund ist simpel: Sie würden niemals einen Dienstleister empfehlen, mit dem sie nicht bereits zusammengearbeitet und den sie für gut befunden haben. Eine schlechte Empfehlung schadet nämlich auch der eigenen Reputation. Zudem will jeder Dienstleister für seine Brautleute das Beste herausholen.
Welche Dienstleister sind gute Quellen?
Da wäre natürlich der eigene Hochzeitsfotograf zu nennen. Er ist eine gute Anlaufstelle um nach einer Empfehlung für einen DJ oder eine Band zu fragen. Schließlich war er schon oft bis in die tiefste Nacht auf vielen Hochzeiten, hat eine ganze Reihe guter und schlechter Bands/DJs gesehen.
Wer einen Weddingplaner beauftragt, der hat es etwas einfacher. Weddingplaner arbeiten nur mit ausgewählten Dienstleistern zusammen und kennen diese natürlich sehr gut. Das nicht zuletzt deshalb, weil Weddingplaner,- wie Hochzeitsfotografen oft auch -, den ganzen Tag zugegen sind. Zudem kann man noch den ein oder anderen Euro sparen, da sie meist spezielle Konditionen eingeräumt bekommen.
Auch Locations führen Listen mit empfohlenen Dienstleistern. Sich diese Liste anzusehen, kann zumindest nicht schaden, wenn sie auch oft nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
Internet, YouTube & Co.
Natürlich sollte man sich auch des Internets bzw. YouTube bedienen, um eine erhaltene Empfehlung auf Tauglichkeit zu überprüfen.
Eigene Erfahrung
Am besten ist es freilich, man hat den DJ bzw. die Band selbst in Aktion erlebt. Sei es auf einer Hochzeit oder im Rahmen eines beliebigen anderen Events.
Fazit
Die Musik ist ein wichtiger Teil der Hochzeit. Man sollte sie nur Leuten überlassen, die genau wissen, was sie tun. Von DJs, die eine iPad-Songliste herunternudeln, ist Abstand zu nehmen. Denn weder die Songliste noch das iPad (so tolle Sensoren es für alles Mögliche auch haben mag) können dynamisch und just in time auf die Tanzenden reagieren. Gute Bands zeichnen sich nicht nur dadurch aus, dass sie ihre Instrumente beherrschen, sondern vor allem darin, dass sie, wie der DJ auch, alles im Blick behalten und jederzeit in der Lage sind, die Feiernden mitzureißen und zu animieren.
Solche Leute bekommt man nicht zum Schnäppchenpreis.
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