Hochzeitsfotos im Regen?
Was nun?
Das werde ich oft gefragt, wenn ich mich mit meinen Brautleuten treffe.
„Wenn es regnet, dann regnet es. Dann gehört dieser Regen zu eurem Tag und ich bin es, der das für euch dokumentiert.“
So lautet stets meine Antwort.
Bilder sind stärker als Worte, so sagt man. Diese Bilder sollen aber, so seltsam es aus der Feder eines Fotografens erscheinen mag, hier und heute ausschließlich in eurem Kopf erzeugt werden.
Stellt euch also vor …
… es ist dunkel draußen und ich mache den um euch fallenden Regen mit einem Blitz sichtbar, während ihr, eng umschlungen, zu einem ineinander fließenden Schattenriss unter dem Regenschirm werdet.
Stellt euch vor …
… die Tropfen fallen auf einen durchsichtigen Schirm und ihr verschwimmt darunter in Unschärfe, wie auch euer Kuss zu nicht mehr als einer Ahnung wird.
Stellt euch vor …
… wie die von innen beschlagene Scheibe des Brautautos wie Milchglas erscheint und euch, die ihr auf der Rückbank sitzt, in einen geheimnisvollen Schleier taucht.
Stellt euch vor …
… wie ihr geschützt vom Schirm im Regen lauft, sich ein Abbild von euch in einer Pfütze spiegelt und die Tropfen es tanzen lassen.
Stellt euch vor …
… schöne Fotos kann man auch im Regen machen.
Wenn es regnet, dann regnet es.
So, und nicht anders, lautet stets meine Antwort.