Home >> Dokumente >> Die Krux mit der Gratulation
Die Ringe sind aufgesteckt, der Kuss ist ausgetauscht, der Segen gesprochen oder die Standesamtsurkunde unterschrieben. Ihr seid nun ganz offiziell verheiratet. Nun möchten Euch die Gäste gratulieren. Das wollt Ihr vielleicht von Eurem Hochzeitsfotografen festgehalten wissen. So einfach das erscheint, so schwierig kann es sein. Nachfolgend lest Ihr, warum das so ist und wie Ihr es Eurem Hochzeitsfotografen so einfach wie möglich macht, die Emotionen aller Gratulanten einzufangen.
Welche Perspektive?
Fangen wir erst einmal damit an, wie ich mich positioniere, um Gratulanten einzufangen. Ich stehe in der Regel seitlich-rechts hinter der Braut. Der Grund ist simpel: Die meisten Gratulanten werfen ihren Kopf über die rechte Schulter – Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Derart positioniert bekomme ich die Emotionen in den Gesichtern der Gratulanten mit – und derer gibt es in der Regel eine Menge. Beim Bräutigam ist das schwieriger. Vor allem Gratulantinnen sind oft kleiner als er und müssen den Kopf zu sehr in den Nacken werfen, um das Kinn auf seiner Schulter abzulegen. Dann sehe ich in der Regel nur die Nasenlöcher, was nicht sehr schmeichelhaft für die derart fotografierten ist.
So weit, so klar. Kommen wir zum Punkt.
Wenn es eng zugeht
Die Arbeit für den Fotografen wird dann extrem erschwert, wenn es zu eng ist, er also kaum Möglichkeit findet, sich hinter der Braut auf die Lauer zu begeben. Das ist in Standesämtern oft der Fall. Ein gutes Beispiel ist der Hochzeitsturm Darmstadt. Wenn sich hier die Gäste entschließen, noch im Trauzimmer zu gratulieren, wird der Hochzeitsfotograf kaum genügend Raum zum fotografieren haben.
Weil standesamtliche Hochzeiten meist recht durchgetaktet sind, den Standesbeamten deswegen daran gelegen ist, dass sich die Hochzeitsgesellschaft nach der Trauung zügig herausbewegt (es sei denn, man hat den letzten Termin am Tage), damit die nächsten Brautpaare getraut werden können, sollte man das auch tun.
Gratulanten nach draußen!
Es macht deshalb Sinn, den Gästen im Vorfeld mitzuteilen, sie mögen bitte erst draußen gratulieren. Das gilt gleichermaßen für die kirchliche Hochzeit und die Gratulation im Anschluss. Hier ist es ohnehin nicht gerne gesehen, wenn sich vor dem Altar Gratulanten sammeln. Nicht zuletzt werden die Brautleute in der Regel auch durch den Geistlichen herausgeführt, bevor irgendjemand gratulieren kann.
Wenn das dann geklappt hat, die Gratulanten sich draußen sammeln, gibt es eine wichtige Regel: Verharrt auf Eurer Position, trennt Euch nicht.
Im Zickzack durch die Menge
Leider geschieht genau das sehr oft. Dann folgt man, aus den oben beschriebenen Gründen, nicht dem Bräutigam, sondern der Braut. Wenn die Braut dann allerdings im Zickzack durch die Menge läuft, wird es schnell unübersichtlich. Unter anderem vor allem deswegen, weil sich die Gratulanten dann oft um sie scharen. Die Betonung liegt auf »um«. Anders ausgedrückt: Der durch die Verlagerung nach draußen gewonnene Platz ist wieder dahin und so manches Bild wird vielleicht nicht gemacht.
Freeze!
Deswegen noch einmal in aller Klarheit: Wenn Ihr die Gesichter der Gratulanten aufgenommen wissen wollt, hinterher also sehen, was sich »hinter« Eurem Rücken abspielte, dann bleibt wie angewurzelt nebeneinander stehen und lasst die Gratulanten auf Euch zukommen.
Ach ja … noch etwas: Nehmt die Gratulationen auch nicht mit dem Rücken zu irgendeinem Geländer oder einer Wand bzw. Mauer entgegen. Auch das nimmt dem Fotografen die Sicht. Er wird dann die Rücken der Gratulanten und Eure Gesichter fotografieren. Eure Gesichter aber, so schön sie auch sind, interessieren Euch später weniger. Glaubt mir das.
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